Gott im Frühlinge
Johann Uz
In seinem schimmernden Gewand
Hast du den Frühling uns gesandt,
Und Rosen um sein Haupt gewunden.
Holdlächelnd kömmt er schon!
Es führen ihn die Stunden,
O Gott, auf seinen Blumenthron.
Er geht in Büschen, und sie blühen;
Den Fluren kömmt ihr frisches Grün,
Und Wäldern wächst ihr Schatten wieder,
Der West, liebkosend, schwingt
Sein tauendes Gefieder,
Und jeder frohe Vogel singt.
Mit eurer Lieder süssem Klang,
Ihr Vögel, soll auch mein Gesang
Zum Vater der Natur sich schwingen.
Entzückung reisst mich hin!
Ich will dem Herrn lobsingen,
Durch den ich wurde, was ich bin!